Wohnen im Alter - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde

Ev.-luth. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde
Hannover Badenstedt
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Wohnen im Alter: Gemeinsam statt einsam!

Seit Jahren wird über den Mangel an Wohnraum in deutschen Ballungsgebieten geklagt und zur Lösung des Problems immer wieder nur gefordert: bauen, bauen, bauen! Das ist ein überaus primitiver und eindimensionaler Ansatz.
Zum einen können wir uns aus ökologischen Gründen (Flächenverbrauch, Klimaschutz usw.) nicht erlauben, immer mehr Häuser in die Landschaft zu stellen. Zum anderen wohnt etwa die Hälfte der Bevöl‐
kerung in Einpersonenhaushalten. Besonders ältere Menschen leiden unter Vereinsamung, wenn Kinder ausgezogen und Partner verstorben sind.
Warum wird also nicht primär versucht, zwei Probleme zusammen zu lösen: Durch die Aufnahme anderer Menschen in das eigene Haus oder durch den Umzug in eine Gemeinschaftswohnanlage können ältere Menschen der Einsamkeit entfliehen und der vorhandene Wohnraum wird effizienter genutzt!
Ansätze und Beispiele dafür, wie gut so etwas funktionieren kann gibt es viele. Das wurde bei der Veranstaltung am 25.4.2019 im Kulturtreff Plantage deutlich: Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ des Studentenwerks bietet Unterstützung, private Erfahrungen mit ausländischen Studierenden waren positiv und zwei Tage später erschien ein Interview mit dem früheren Bremer Bürgermeister Henning Scherf in der HAZ: „Junge Leute leiden unter Wohnungsnot? Und Alte leiden zugleich unter Einsamkeit?” Henning Scherf fasst sich an den Kopf. „Warum öffnen nicht Alte für Junge ihre Häuser und bilden Wohngemeinschaften?” Das ganze Land, sagt der 80‐Jährige im Gespräch mit Matthias Koch, könne vom neuen Miteinander profitieren.“
Henning Scherf berichtete, wie er eine verbitterte Witwe dazu brachte, einen jungen Doktoranden aus Riga in ihre große Villa aufzunehmen, der ihr später auch mit seiner Familie ans Herz wuchs und ihr Leben sehr bereichert hat.
Für die Bildung von Wohngemeinschaften mit anderen älteren Menschen oder auch gemischt mit Jüngeren eröffnen sich in Badenstedt derzeit interessante Perspektiven: In dem Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen „Mäuseburg“ zwischen der Hermann‐Ehlers‐Allee und der S‐Bahnstation Bornum ließen sich in den nächsten Jahren verschiedene Modelle gemeinschaftlichen Wohnens schaffen.
Die Kreissiedlungsgemeinschaft Hannover als Bauträgerin sieht sehr wohlwollend entsprechenden Anfragen interessierter Bürger*innen entgegen. Allen (angehenden) Rentner*innen, die ihren Ruhestand in netter Gesellschaft verbringen möchten, sei dringend geraten, sich frühzeitig für die Schaffung entsprechender gemeinschaftlicher Wohnmöglichkeiten zu engagieren. Auch die Schaffung einer barrierefreien Ausstattung kann die spätere Lebensqualität absichern.
Nähere Informationen: Quartierskoordinatorin Hedda Beißner (0511‐4998710 oder per Email: hedda.beissner@dw‐h.de).

Ernst Kürsten

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