Heiligabend 2020 - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde

Ev.-luth. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde
Hannover Badenstedt
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Gottesdienst zuhause – Heiligabend im Togoweg

Als uns im November klar wurde, dass Corona auch vor Weihnachten nicht Halt macht und uns auch am Jahresende weiter in Schach halten würde, haben wir, wie so viele Familien, diskutiert, ob und wie wir
uns das Fest und den Gottesdienstbesuch dieses Jahr vorstellen können.

Die Christvesper gehört für uns alle zu Weihnachten dazu und ist ein wichtiger Teil in der Choreographie unseres Heiligabends. Darauf wollten wir nicht verzichten. Aber Corona lässt uns kreativ werden,
die Familien, die Firmen und natürlich auch die Kirchengemeinde.
Die Ideen unserer Gemeinde waren interessant und am Ende ja auch für viele eine schöne Möglichkeit, den Heiligabend zu feiern und gemeinsam zu erleben. Um unsere älteren Familienmitglieder zu schützen, wollten wir uns jedoch nicht mit vielen anderen Menschen vor die Kirche stellen und uns weiteren Kontakten aussetzen.
Und so kam zu den vielen neuen Dingen, die wir letztes Jahr zum ersten Mal gemacht hatten, wie Maske tragen und Zoom-Konferenz, auch der Gottesdienst zu Hause. Einer hatte die Idee und alle waren
gleich angetan.



Ein Ablauf wurde geschrieben und Aufgaben verteilt: „Wer macht Musik? Wer will lesen? Ich will predigen! Du kannst über alles predigen, aber nicht über 20 Minuten …“ So tönte es von allen Seiten.
Glücklich, kein Schaf im Krippenspiel oder eine Figur im Schattenspiel sein zu müssen, fand jeder seine Aufgabe.
Am Ende hörten wir schöne Musik, die vertraute Weihnachtsgeschichte und eine inspirierende Predigt, die uns nachdenken ließ über Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, die sich in Bethlehem am Heilig-
abend offenbart hatte.
Es gab auch für Maria und Josef kein schönes Hotelzimmer, es war alles andere als perfekt, aber eben genau so richtig. Maria hatte sicherlich andere Pläne für die Geburt ihres Kindes gehabt, so wie wir an-
dere Pläne für Weihnachten hatten, aber wir haben 2020 gelernt, dass nicht immer alles perfekt sein muss.
Maria und Josef war es wahrscheinlich herzlich egal, was ihnen die drei Weisen mitbrachten, denn das größte Geschenk hatten sie bereits erhalten.
Und unser größtes Geschenk war es, am Heiligabend zusammen zu sein. Wir genossen den Abend und die lustige Zoom Übertragung an weitere Familienmitglieder („Seht Ihr meinen Baum?“).


Natürlich haben uns die Menschen gefehlt, der festlich erleuchtete und geschmückte Kirchsaal mit dem großen Baum, der Segen des Pastors und die anschließenden Gespräche mit Freunden vor der Kirche.
Hoffentlich können wir es dieses Jahr wieder erleben. Wir freuen uns darauf. Es geht ja immer schneller, als man denkt ...

Christine Wismer
Fotos: Clemens Paul Wellmer


Gottesdienst in der Kirche – Tankstelle der Zuversicht

Am Heiligabend in einer Menschenmenge (und sei es mit Abstand) vor der Kirche zu stehen, das erschien vielen zu gefährlich.
Dann kamen der strikte Lockdown und die Nachricht, dass nun auch draußen nicht mehr gesungen werden dürfe. So sagten wir die Open-Air-Gottesdienste am Heiligabend vor der Kirche ab.
Parallel hatten wir aber schon seit Monaten eine offene Kirche am Heiligabend vorbereitet, die wir „Tankstelle der Zuversicht“ nannten. Und die konnte stattfinden.
Sieben Stunden lang war die weihnachtlich geschmückte Paul-Gerhardt-Kirche geöffnet, Musik und Texte wurden eingespielt, darunter die Weihnachtsgeschichte und ein Hörspiel der Konfis.
Es gab unsere traditionelle Krippe und eine große für Selfies mit Maria und Josef. Gebete konnten aufge-
schrieben und Kerzen angezündet werden.



Junge Musiker*innen spielten weihnachtliche Stücke und ein Bläserensemble musizierte vor der
Kirche. Manchmal war die Kirche gut besetzt – 20 Personen konnten gleichzeitig im Raum sein –, manchmal waren nur wenige Personen da, blieben dafür umso länger.



Eine ganz neue, aber sehr schöne Art, den Heiligabend zu verbringen. Das zeigten zumindest die Rückmeldungen derer, die die „Tankstelle der Zuversicht“ aufsuchten.


Manuel Kronast
Fotos: Kronast

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