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Das Licht in der Dunkelheit
Keine Zeit wird so intensiv erlebt ‒ und oftmals auch erlitten – wie die Advents- und Weihnachtszeit. Das hängt spürbar mit dem Licht und der Dunkelheit zusammen. Es will schon etwas heißen, dass die Tage kürzer und die Nächte immer länger werden. Die vier Wochen vom Heiligenabend sind ein Abenteuer, allein schon durch den Zauber, vom Licht der vier Adventskerzen bis hin zu dem hell erleuchteten Weihnachtsbaum.
Neben dem Druck, Weihnachtsgeschenke kaufen zu müssen, die Firmen Weihnachtsfeiern zu erleben und dem Rummel auf den Weihnachtsmärkten, können wir diese Zeit auch genießen.
Die Erinnerungen an die Kindheit und an die Menschen, die nicht mehr da sind, sind sehr intensiv. Zeit mit den Kindern, Plätzchen zu backen, Postkarten oder E-Mails an Menschen zu schreiben, die wir schon ewig nicht mehr gesehen haben.
Adventszeit ist schön. Weihnachtszeit ist schön. Und das nicht zuletzt deshalb, weil es in dieser Zeit so dunkel ist. Denn die Dunkelheit ist das Geheimnis des Lichts. Erst im Dunkeln gewinnt die Flamme eigene Ausstrahlung.
Die innere Schönheit dieser Zeit liegt darin, dass die Botschaft der Engel unser Herz berührt: dass Gott da ist, unter uns. Welch ein Licht! Tausendmal wärmer, heller als alle Kerzen zusammengenommen.
„Ich lag in tiefster Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne die mir zugebracht
du warest meine Sonne,
die Sonne die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne O Sonne,
die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht´
wie schön sind deine Strahlen!“
schrieb Paul Gerhardt (EG 37, 3).
In der Christvesper wird immer viel gesungen. Das Lied ist auch bestimmt mit dabei. Und natürlich hören wir die uns vertraute Weihnachtsgeschichte: „Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk wiederfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“.
In der Hoffnung, dass von der Freude über die Geburt Jesu auch uns etwas zuteil wird, wünsche ich Ihnen eine gesegnete, friedliche und nicht ganz turbulente Advents- und Weihnachtzeit
Ihre Pastorin Martyna Pieczka
Text und Foto: Pieczka