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Auf ein Wort! - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde

Ev.-luth. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde
Hannover Badenstedt
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„Folge mir!“

Wie geht das noch mal mit dem Pflügen? „Pflügen ist das Lockern und Wenden der Ackerkrume mit Hilfe eines Pflugs (Bodenbearbeitung)“ meint das Online-Lexikon Wikipedia. Die Felder werden durchlüftet, der Boden wird gelockert, Mist, Gülle, Häckselstroh werden eingearbeitet. Die Felder werden so auf die neue Aussaat vorbereitet. „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt. Er setzt seine Felder und Wiesen in Stand. Er pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Hände frühmorgens und spät“, heißt es in dem alten Lied.

Heute geht das mit Maschinen. Aber zur Zeit Jesu hatte das jeder Mensch vor Augen: Ochsen zogen den Pflug über die Felder. Jesus hat gerne Bilder aus der Landwirtschaft verwendet, weil sie alle verstanden haben. So war auch klar, was er meinte, als er sagte: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lukas 9,62) Denn beim Pflügen ist es wichtig, gerade Linien zu ziehen. Da müssen der Bauer oder die Bäuerin immer nach vorne schauen, sonst wird das nichts.

Jesus sagt diesen Satz zu jemandem, der mit ihm gehen will, der ihm nachfolgen will. Viele Menschen waren von Jesus beeindruckt. Schließlich hat er geheilt, gepredigt, getröstet. Viele sahen in ihm einen neuen König für Israel, der sie von der Herrschaft der Römer befreien kann. Jesus  weckte Hoffnungen und Sehnsüchte. Deshalb wollten Menschen ihm nachfolgen.

Es war aber gar nicht so einfach, mit
ihm zu gehen. „Ich will dir folgen“, sagte einer zu ihm, „doch erlaube mir, zuerst von meiner Familie Abschied zu nehmen.“ Dem sagte Jesus eben diesen Satz: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“
Das ist radikal und hart! Gleichzeitig faszinierend! Wenn Jesus sagt „Folge mir“, dann kann das auch heute noch das Leben von Menschen verändern. Ein Beispiel steht mir vor Augen:  Ein Ehepaar, Anfang/ Mitte 50 Jahre alt, beide kündigen ihren Job als IT-Fachleute und gehen in den Sudan. Dort bauen sie an einer christlichen Hochschule eine Internet-Infrastruktur auf.

So etwas können wir nicht einfach
nachmachen. Aber schon zur Zeit Jesu gab es Sympathisantinnen und Sympathisanten, die diese radikalen Leute ‒ Jesus und alle Nachfolgerinnen und Nachfolger ‒ unterstützt haben. Und das können wir genau so machen!

Wir können uns innerlich mit auf den
Weg machen zu denen, die Unterstützung brauchen, ob im Sudan oder in unserer Kirchenregion West. Wie es Jesus gemacht hat. Und dabei eben nicht zu fragen: was verliere ich dabei? Und was habe ich davon? Nicht zurückzuschauen, nicht im Alten hängen zu bleiben. Das brauchen wir gerade heute: dieses „Folge mir“ von Jesus! Es hilft uns, nach vorne zu schauen, in die Zukunft, in eine Zukunft mit Gott, in der alle Menschen in Frieden miteinander leben können, in der niemand vergessen wird und jede und jeder wichtig ist und mit Respekt und Barmherzigkeit behandelt wird.


Johannes Rebsch


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