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„Folge mir!“
Wie geht das noch mal mit dem Pflügen? „Pflügen ist das Lockern und Wenden der Ackerkrume mit Hilfe eines Pflugs (Bodenbearbeitung)“ meint das Online-Lexikon Wikipedia. Die Felder werden durchlüftet, der Boden wird gelockert, Mist, Gülle, Häckselstroh werden eingearbeitet. Die Felder werden so auf die neue Aussaat vorbereitet. „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt. Er setzt seine Felder und Wiesen in Stand. Er pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Hände frühmorgens und spät“, heißt es in dem alten Lied.
Heute geht das mit Maschinen. Aber zur Zeit Jesu hatte das jeder Mensch vor Augen: Ochsen zogen den Pflug über die Felder. Jesus hat gerne Bilder aus der Landwirtschaft verwendet, weil sie alle verstanden haben. So war auch klar, was er meinte, als er sagte: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lukas 9,62) Denn beim Pflügen ist es wichtig, gerade Linien zu ziehen. Da müssen der Bauer oder die Bäuerin immer nach vorne schauen, sonst wird das nichts.
Es war aber gar nicht so einfach, mit ihm zu gehen. „Ich will dir folgen“, sagte einer zu ihm, „doch erlaube mir, zuerst von meiner Familie Abschied zu nehmen.“ Dem sagte Jesus eben diesen Satz: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“
So etwas können wir nicht einfach nachmachen. Aber schon zur Zeit Jesu gab es Sympathisantinnen und Sympathisanten, die diese radikalen Leute ‒ Jesus und alle Nachfolgerinnen und Nachfolger ‒ unterstützt haben. Und das können wir genau so machen!
Wir können uns innerlich mit auf den Weg machen zu denen, die Unterstützung brauchen, ob im Sudan oder in unserer Kirchenregion West. Wie es Jesus gemacht hat. Und dabei eben nicht zu fragen: was verliere ich dabei? Und was habe ich davon? Nicht zurückzuschauen, nicht im Alten hängen zu bleiben. Das brauchen wir gerade heute: dieses „Folge mir“ von Jesus! Es hilft uns, nach vorne zu schauen, in die Zukunft, in eine Zukunft mit Gott, in der alle Menschen in Frieden miteinander leben können, in der niemand vergessen wird und jede und jeder wichtig ist und mit Respekt und Barmherzigkeit behandelt wird.
Johannes Rebsch