Thema: Erntedank
Herausforderungen für die Landwirtschaft
Diejenigen unter uns, die einen Garten bewirtschaften, spüren Witterungsextreme direkt:
- Wenn wir wegen Regenmangels dauernd gießen müssen,
- wenn extrem hohe Temperaturen und Dürre zu braunen Flecken auf z.B. Äpfeln führen
- oder wenn sich nach viel Regen die Schnecken vermehren und unsere Gemüsepflanzen vernichten.
Landwirte und Landwirtinnen müssen von jeher nicht nur mit Witterungsunbilden klarkommen. Sie stecken außerdem oft in der Zwickmühle zwischen hohen Kosten für Betriebsmittel und Arbeitskräfte und niedrigen Preisen für ihre Produkte, die die Lebensmittelkonzerne und der Weltmarkt vorgeben. Und schließlich gibt es eine Unmenge von Vorschriften, die nicht immer sinnvoll sind und ihnen das Arbeiten zusätzlich erschweren. Ich bin äußerst dankbar, dass es trotzdem immer noch Menschen gibt, die all diese Risiken und Mühsal auf sich nehmen, und dazu auch noch die oftmals langen Arbeitstage, zeitweilig auch am Wochenende, um unsere Lebensmittel zu produzieren!
Hauptberuflich bin ich derzeit noch damit beschäftigt, Wege zu finden und zu vermitteln, wie die Landwirtschaft, die den durch Klimawandel verstärkt auftretenden Witterungsextremen (insbesondere Starkregen und Dürre) besser überstehen kann. Etlichen Landwirten ist inzwischen schon bewusst, dass der entscheidende Ansatzpunkt für die Lösung vieler Probleme in der Optimierung des biologischen Bodenzustandes liegt. Nur ein humusreicher Boden mit aktiven Bakterien, Pilzen, Regenwürmern usw. kann bei Starkregen viel Wasser aufnehmen und speichern. Dadurch wird die Hochwasser- und Erosionsgefahr vermindert und Dürreperioden werden besser überstanden. Um diesen Zustand zu erreichen sollte der Boden idealerweise das ganze Jahr über möglichst immer mit grünen Pflanzen bedeckt sein. Kahle gepflügte Ackerflächen, wie man sie nach der Erntedimmer noch oft findet, sind kontraproduktiv. (Wie es anders gehen kann, habe ich auf meiner beruflichen Website ausführlich dargestellt: www.3-n.info/projekte/laufende-projekte/klimafarming).
Und was können wir als Verbraucher von Lebensmitteln tun? Zu einer zukunftsfähigen Landbewirtschaftung gehört es möglichst viele verschiedene Kulturen in der Fruchtfolge anzubauen, oder manchmal sogar gleichzeitig. Von besonderer
Bedeutung sind dabei Leguminosen wie Lupinen, Erbsen, Linsen, Acker- und Sojabohnen. Doch der Anbau dieser Pflanzen macht nur Sinn, wenn landwirtschaftliche Betriebe damit auch Geld verdienen können. Deshalb sollte man, gerade wenn man aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen seinen Fleischverzehr einschränken möchte, solche eiweißhaltigen Pflanzen öfter auf den Speiseplan nehmen. Besonders gut kann man „bodenbewussten“ innovativen Landwirtschaftsbetrieben helfen, wenn man ihnen die Produkte direkt abkauft, ohne die Kosten des Zwischenhandels, d.h. im Hofladen, auf dem Bauernmarkt, über eine Abokiste oder im Rahmen einer „solidarischen Landwirtschaft“. Wer sich in dieser Richtung engagieren möchte und mehr Informationen braucht, kann sich gerne an mich wenden!
Ernst Kürsten
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Rezepte zum Erntedank
Zum Thema Erntedank gehören natürlich auch Rezepte. Auf dieser Seite gibt es eine selbst erdachte herbstliche Quiche von Britta Füllgrabe und eine Tarte mit Quitten, die Ingrid Kürsten teilt. Übrigens: Man kann Quitten für fast alle Birnen- oder Apfelkuchenrezepte verwenden.
Zwei herzhafte Kuchen mit Schafskäse | ||
Kürbis-Schafskäse-Quiche 120 g kalte Butter 240 g Mehl Ca. ½ Hokkaido-Kürbis 1 Packung Fetaschafskäse 1 Packung getrocknete Tomaten Sonnenblumenkerne nach Belieben 4-5 Schalotten Butter zum Anbraten 200 ml Schlagsahne 3 Eier Salz und Pfeffer Thymian, Rosmarin, Salbei | Quitten-Schafskäse-Tarte 750 g Quitten 100 ml Apfelsaft 1 Zweig Rosmarin 4 Lauchzwiebeln 200 g Schafskäse 3 Eier (M) 150 ml Milch 100 g Frischkäse (16 % Fett) Salz und Pfeffer Muskatnuss ½ TL Kräuter der Provence 1 Rolle frischer Pizzateig (ca. 230 g) | |
1. Butter kleinschneiden, mit Mehl und einer Prise Salz verkneten. Nach und nach 2 EL kaltes Wasser hinzufügen, bis der Teig geschmeidig wird. Teig in einer Springform flachdrücken, einen etwa 3cm hohen Rand bilden. Form für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. 2. Getrocknete Tomaten kleinschneiden und auf dem Teig verteilen. Kürbis und Zwiebeln klein schneiden und in Butter abraten. Fetakäse kleinschneiden. Alles zusammen mit den Sonnenblumenkernen in einer Schale mischen und anschließend auf den Quicheteig geben. 3. Sahne, Eier, Salz, Pfeffer und Kräuter mischen und auf die gefüllte Quiche gießen. Bei 180°C Umluft ca. 40 Minuten backen. | 1. Quitten vierteln, schälen, entkernen und würfeln. Mit Apfelsaft und Rosmarin aufkochen. Zugedeckt 15 Minuten garen, abtropfen lassen, Rosmarinzweig herausnehmen. 2. Ofen auf 200°C (Umluft: 180°C) vorheizen. Lauch- zwiebeln putzen, waschen, in Ringe schneiden. Schafskäse würfeln. Eier, Milch und Frischkäse verrühren, mit Salz, Pfeffer, Muskat und Kräutern würzen. 3. Teig ausrollen und in eine Tarteform (26cm Ø) legen. Quitten, Lauchzwiebeln und Käse darauf verteilen. Eier-Milch darüber gießen. Im Ofen bei 200°C (Umluft 180°C) 35 bis 40 Minuten backen. |
Zwei süße Kuchen von Oma Ute Die Förstertorte und der Krümelkuchen mit Quarkfüllung sind von meiner Schwiegermutter überlieferte Rezepte, die bei uns schon zu vielen Familienfeiern gebacken wurden. Sie sind sehr schnell zuzubereiten. Besonders praktisch ist, dass man sie schon ein bis zwei Tage vor dem Verzehr herstellen kann. Dann schmecken sie sogar noch besser. Ingrid Kürsten Foto: Ingrid Kürsten | ||
Förstertorte Teig 150 g Butter, 125 g Zucker, 4 Eier, 2 TL Kakaopulver, 250 g gemahlene Haselnüsse, 2 TL Backpulver Die Eier mit Butter und Zucker schaumig schlagen. Haselnüsse und Kakao dazugeben. Teig in eine gefettete Springform füllen und glattstreichen. Auf unterster Schiene im Backofen bei 190°C 30 Minuten backen. Belag 1 Glas Preiselbeeren, 500 ml Sahne, Schokoraspeln Preiselbeeren auf dem noch warmen Teigboden verteilen. Kuchen über Nacht kaltstellen. Sahne steif schlagen und den Kuchen rundum bestreichen. Mit Schokoraspeln betreuen. ![]() | Krümelkuchen mit Quarkfüllung Teig: 250 g Butter oder Margarine, 200 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Ei, Prise Salz, 500 g Weizenmehl, 1 Päckchen Backpulver Fett, Zucker, Ei und Salz schaumig schlagen. Mehl und Backpulver mischen. Die Hälfte des Mehls esslöffelweise unter die Schaummasse rühren. Dann den Rest des Mehls auf den Teig geben und mit den Händen oder 2 Gabeln zu Streuseln verarbeiten. Füllung 1000 g Magerquark, 1 Päckchen Soßenpulver Vanillegeschmack, 1 Ei, 200 g Zucker, 5 Tropfen Backöl Zitrone oder abgeriebene Schale einer Zitrone, 50 g Rosinen Quark, Soßenpulver, Ei, Zucker, Backöl verrühren. Rosinen waschen und abtropfen und gut unterrühren. Die Hälfte der Streusel auf ein gefettetes Blech als Boden gut andrücken. An den Rändern ½ cm hochziehen. Die Quarkfüllung darauf verstreichen. Den Rest der Streusel darüber krümeln. Backen bei 175-200°C für 25-45 Minuten. |